Frieden
- vorstand35
- 14. Juni 2024
- 3 Min. Lesezeit

Justyna Jemets
Peace is essential for resolving issues common to the entire world. Peace allows us to explore the globe and discover other cultures. Peace is people that are bound together through art, music, songs, and folk traditions. Peace is a key factor in protecting the most valuable things, such as our families, loved ones, and friends.
If we act with kindness, love, and caring instead of hate then this world will be a better place with peace instead of anger.
Justyna Jemets besucht die achte Klasse des Lyzeums Orijana. Ihrem Kurzessay wurde von der Jury der erste Preis in der Kategorie Essay zuerkannt.
Mein Urgroßvater und der Frieden
Mein Urgroßvater Wassyl, den ich nie zu Gesicht bekommen habe, war ein großer Musikliebhaber. So hat es mir meine Oma erzählt. Aus dem zweiten Weltkrieg ist er als Invalide heimgekehrt. Daher konnte er auf dem Bajan nicht mehr die Mondscheinsonate von Beethoven spielen, die er so sehr liebte.
Mein Urgroßvater Wassyl hat nie über den Krieg geredet und nie seine Kriegsorden getragen. Auch das hat mir meine Oma erzählt. Er hat immer gesagt, dass für die Menschen der Frieden das Wichtigste ist. Der Krieg hingegen – das seien Blut, Schmutz und Tränen.
Heute wie nie zuvor sehnen wir uns alle nach Frieden. Mit unseren Gedanken und mit unseren Taten bauen wir diese Welt. Der Friede ist unabdingbar, um die gemeinsamen Probleme für alle zu lösen. Wenn wir in Frieden leben, bewegt sich die Welt nach vorne, sie entwickelt sich, das hat eine große Bedeutung für unsere Zukunft. Denn nur miteinander und in Frieden können wir Probleme lösen, sei es im Bereich von Ökologie und Klima, Bildung und Wissenschaft, Medizin und Kultur. Wenn unter den Menschen, den Nationen und Völkern kein Frieden herrscht, dann haben wir, die Kinder, keine Zukunft.
Für mich bedeutet Friede die Möglichkeit zu reisen und die Welt kennenzulernen und sich mit anderen Völkern und deren Traditionen vertraut zu machen. Der Friede bedeutet für mich Finnland mit seinen wunderlichen Menschen und der rauen Ostsee. Er bedeutet für mich die verschneiten österreichischen Alpen, und das Kinderlager in der Schweiz mit seinen gutherzigen und freundlichen Menschen. Der Friede bedeutet für mich ein Gefühl der Sicherheit und der Aufgehobenheit. Er bedeutet für mich die Sonne Kroatiens und der Türkei, die warmen Wellen des Mittelmeers und meine wunderbaren Karpaten, wo ich Schifahren und Snowboarden gelernt habe. Friede bedeutet für mich meine coolen Eltern, unser Hund und die Katzen. Frieden bedeutet aber noch vieles mehr.
Der Friede ist für mich die Musik, die Menschen unterschiedlicher Nationalitäten zusammenbringt. Friede ist für mich der Eurovision Songcontest und die uneingeschränkte Unterstützung für alle Teilnehmer. Ich habe sehr mit unseren Sängerinnen mitgefiebert, aber die Auftritte von Silmane (Frankreich) und Angelina Mango (Italien) haben mich auch sehr begeistert. Besonders nah war mir der Song der österreichischen Sängerin Kaleen „We Will Rave“, der von der heilenden Kraft der Musik für den Menschen erzählt. Ich fand an der Sängerin auch interessant, dass sie eine Tänzerin und Choreographin war. Ich habe selbst zehn Jahre lang in der Volkstanzgruppe Wesseli tscherewytschky („Fröhliche Schühchen“) getanzt, mit der wir unsere feurigen Tänze, unsere nationalen Traditionen und unsere einzigartige Kultur von den Bühnen Europas in die Welt hinausgetragen haben.
Friede ist für mich persönlich aber auch, wenn sich die ganze Familie um den Festtagstisch versammeln und mein Onkel Ihor von der Front zurückkehren wird, denn dann wird der Krieg beendet sein, und oben im Himmel wird unser Urgroßvater Wassyl lächeln, er, der er immer für alle den Frieden wollte.
Ich aber werde für alle die Mondscheinsonate von Beethoven spielen, die mein Großvater, den ich nie zu Gesicht bekommen habe, so sehr geliebt hat.




